Immer noch hängen mir die Fragen wie schlafende Fledermäuse im Kopf herum, von Zeit zu Zeit erwachend, fliegen sie wild umher und hinterlassen nichts als Chaos in dem ohnehin schon ermüdetem Oberstübchen.
Was willst du eigentlich von mir?
Nach tagelanger Abwesenheit, zweifle ich bereits daran ob er jemals wirklich existiert hat, oder nichts anderes als ein verzerrtes Wunschbild ist, das nur in- und von meiner Vorstellung lebt.
Wieso kannst du nicht aufhören, mit mir zu spielen?
Wieder mal freue ich mich, wie ein Moslem über das Ende des Ramadans, als er sich mit mir treffen will, mein Herz schlägt Purzelbäume und ich kann es nicht erwarten, ihn zu spüren. Auch wenn die Vernunft zur Vorsicht mahnt, noch einen Absturz aus Frust kann ich mir im jetzigen Zustand einfach nicht erlauben, jeder könnte der letzte sein. Krampfhaft versuche ich überfliegende Euphorie zu dämpfen, je höher der Flug, desto tiefer der Fall; und der kommt so sicher wie die nächste Flüchtlingswelle in Traiskirchen.
Warum lasse ich zu, dass du mich so behandelst?
Ist es wirklich nichts anderes als eine Obsession, die mich fest im Griff hält, oder weiß ich ganz tief drinnen dass es nicht vorbei sein kann? Als hätte ich einen furchtbaren Krampf, ich schaffe es nicht loszulassen. Unzählige Male schon daran gescheitert es einfach sein zu lassen, wie neurotisch laufe ich wieder und wieder mit dem Kopf gegen die Wand.
Welche Rolle spielst du?
Den Rächer? Den Märtyrer? Den Spiegel? Das Arschloch? Die gescheiterte Hoffnung? Die Sehnsucht? Die Verzweiflung? Den Spieler? Das Rätsel? Den unbezwingbaren Berg?
Was soll ich durch dich lernen?
Geduld? Gleichgültigkeit? Gefühlskälte? Distanz? Einsamkeit?
Mir wird schwindelig, fixiere einen Punkt am Himmel um nicht abzuheben. Je mehr ich über das was war nachgrüble, umso schneller dreht sich das Karussell aus vergessen geglaubten Träumen und befördert mich unsanft zurück in ein Schlachtfeld aus ich-brauche-dich und du-kannst-mich-mal.
Tja, so isses. Ist man drin, kommt man kaum raus. Ist man endlich draussen, braucht es elend Zeit, bis man es verdaut hat (in der Regel viel länger, als es ursprünglich Spass gemacht hatte). Und ist er dann endlich verdaut und geistig ausgespuckt, guckt man diese Person an und denkt „Wegen dem? Nee, oder?“
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Seltsames Spiel… Noch seltsamere regeln… Und viel zu viele großartige menschen die daran scheiterten…
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Ohne Drama gäbe es die grössten Liebesbriefe /-filme und -romane nicht 🙂
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Da hast du absolut Recht!
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Besser hätte ich es auch nicht sagen können! So oder so ist der Ausstieg aus der Achterbahn beim nächsten Stop empfehlenswert 🙂
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Aussteigen wär prima… Ein Königreich für ein wenig Normalität.
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Trotzdem: Aussteigen! Den Mist hinbiegen. Oder für immer in der Sch… waten…
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Ich stell mich erstmal tot. Irgendwann wird der Zufall zuschlagen und ich verlieb mich in den nächsten vollPfosten 🙂 mit einer großen Portion EigenIronie klappt das schon… Und ich weiß das du völlig richtig liegst. Danke dir.
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Bitte nicht mund-tot. Ich liebe deine kernigen Kommentare!
Wünsch‘ dir, dass dich ein Traumtyp* in den siebten Himmel vögelt 😉
*männlicher Zweibeiner, ungebunden und nicht neurotischer als man selbst
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Ich musste eben so laut über den geilen Kommentar lachen, dass ich beinahe an einem Keks erstickt wäre… So viel zum Thema „Mund- tot“ 😀
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